Zur Tibetreise
Die Vorbereitung der Tibetreise war mit einem großen Aufwand verbunden. Das lag vor allem daran, dass wir die Region mit dem eigenen Fahrzeug bereisen wollten. Für Tibet brauchten wir einen Guide speziell für die Region. Zuvor wurden von der Agentur sämtliche Genehmigungen eingeholt, die unterwegs zum Teil noch bestätigt werden mussten. Diese Vorgänge sind natürlich mit einer gewissen Wartezeit verbunden. Warten mussten wir auch an zahlreichen Checkpoints, die im Land (und speziell in der Region Tibets) verteilt sind. Manchmal wurden die Reisegenehmigungen überprüft, manchmal haben wir ein Zeitfenster bekommen, bis wann wir den nächsten Checkpoint erreichen durften.
Die Straßen waren in einen sehr guten Zustand. In Sachen Infrastruktur hat sich sehr viel in Tibet getan. Oft haben wir noch die alte Straße gesehen und waren froh auf der neuen schon unterwegs sein zu dürfen. Alle sechs Fahrzeuge mussten immer relativ nah beieinander sein. Dafür hatten wir uns in Kashgar extra Walky-Talkies gekauft, über die wir ständig in Kontakt waren.
In Tibet war für uns auch oft Camping angesagt. Touristisch sind viele Gebiete noch sehr unerschlossen und so war das Bett im Auto oftmals die angenehmere Alternative als ein schäbiges Gästehaus mit zum Teil vollkommen überteuerten Preisen. Da wir schon sehr spät im Jahr und auf einer Höhe fast immer über 4.000m unterwegs waren, ist oft das Thermometer in der Nacht auf unter den Gefrierpunkt gefallen. Eine gute Ausrüstung war dann Gold wert. Der Gaskocher funktionierte dann bei Wind und Wetter auch nicht so gut, weswegen ich das Innere des Fahrzeugs so umgestaltete, dass wir auch im Auto kochen konnten. Und zum Teil haben wir zusammen mit der Gruppe richte Festessen zubereitet.
Die Highlights der Reise waren die Umrundung des heiligen Berg Kailash, der Ausflug zum Mount Everest Base Camp und Lhasa. Wir hatten über die gesamte Reise ein ausgezeichnetes Wetter, der Monat Oktober eignet sich bestens für eine Tour durch Tibet. So konnten wir nicht nur den Mount Everest, sondern auch das gesamte Himalaya-Massiv wolkenfrei bestaunen. Auch im Osten Tibets sahen wir den heiligen Berg Karwa Karpo ganz ohne Wolken, was selbst die Einheimischen als äußerst selten beschrieben.
In den 19 Tagen in Tibet haben wir über 4.000 Kilometer zurück gelegt. Dies ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt dass wir zahlreiche Pässe überwunden haben. Viele davon waren höher als 5.000m. Ich habe in den 19 Tagen wohl soviele Serpentinen gefahren, wie in meinem ganzen Leben zuvor. So hatten wir oftmals komplette Fahrtage, von früh morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit. Dann brachten unerwartete Wartezeiten an Checkpoints, Reparaturen an einigen der Fahrzeugen oder Streckenabschnitte die noch im Bau waren unseren Zeitplan durcheinander. Einige Tage mehr hätten uns bestimmt gut getan.
In der Gruppe selber haben wir uns sehr gut verstanden. Wir kochten zusammen oder gingen Abends zusammen ins Restaurant. Ich würde sagen, dass auf der Reise richtige Freundschaften entstanden sind. Mit der Gruppe hatten wir also richtig Glück. Auch wenn eine solche Reise in der Gruppe auch stets mit zusätzlichen Wartezeiten verbunden ist.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Reise durch Tibet eine meiner schönsten Reisen war, die allerdings auch angestrengt hat. So freue ich mich umso mehr auf entspannte Tage in Laos und Thailand und darauf, dass ich nun Indien immer näher komme.
Die Reiseroute
TIBET – THE FORBIDDEN COUNTRY
Our guide Bushung warned us just before we crossed the border to the Tibetan Autonomous Region (TAR, in Chinese Xizang). “There are many checkpoints in Tibet. They are checking many things very carefully. We should be prepared to have long waiting times.” That was already a little pre-taste of that what should be come next. We traveled 19 days through Tibet. I think this blog post would be endless if I would tell all the nice experiences we had. I want furthermore tell something about the history, the landscape, the flora and fauna, the religion and the people itself who are characterizing the country and who are giving them the very special atmosphere.
The history of Tibet – A short wrap-up
Some parts of Tibet have been settled already more than 20.000 years ago. But written notes only exist since the 7th century. During this time several kingdoms were located in Tibet. Most of the inhabitants were followers of the Bon-Religion. It is a religion which is kind of similar to the Buddhism but it was developing completely independent. Parts of the religion were holy nature phenomena and magic rituals. With the time the Buddhism came from India to Tibet and was set through different kings as being the state religion. At this time there were bloody conflicts between Buddhists and Bons. Today the Tibetan Buddhism is influenced by the Bon and also the Bon-Religion came closer to the Buddhism.
There exists the institution of the Dalai Lama (Ocean of wisdom) since the 16th century. He is the spiritually leader of the Tibetan Buddhists. When he dies, the monks are looking in the whole country for the reincarnation. This will be found in a person of a young boy who will then take the highest authority in the country.
Already at the beginning of the 20th century there where military clashes between China and Tibet which where ending 1950 with the invasion of Chinese troops into Tibet. Tibet was voluntarily isolating themselves during the wars and was not part of the League of Nations. That’s why the rest of the world was quiet when China occupied the Tibetan territory and when it became with the name Xizang a province of China. The 14th Dalai Lama was in this time also the political leader and escaped to the exile. He nowadays lives together with 150.000 Tibetan refugees in the Indian city Dharamsala. During the Chinese Culture Revolution (1966-76) more than 6.000 monasteries were destroyed in Tibet. Hundred thousands were killed and famines were all over the country. Only a few monasteries weren’t destroyed.
The conflict between China and Tibet is still today very active. Nowadays more and more Tibetans are fighting more for the free living of their religion and culture rather than for an independent state. But from both Tibet is still miles away like my car towards my hometown Dresden.
Hi Matthias,
als stetiger stiller Leser bin ich begeistert von deinen Reports, Bilder und vor allem das Du schon so weit gekommen bist! Mit dem eigenen Auto nach und durch Tibet – großes Kino! Ich kann mir gut vorstellen, das Du in Laos und Thailand gut entspannen kannst 😉
Viele Grüße aus Berlin und alles Gute für deinen weiteren Trip
Patrick (Aperto)