Weites Argentinien – Anders als geplant von Süd nach Nord

Wir sind froh wieder in Argentinien zu sein! Die erste Erfahrung war super schön und wir freuen uns nun den Rest des Landes zu entdecken. Das wir schneller als geplant durch das Land fahren würden, das war uns noch nicht bewusst als wir endlich die Grenze von Chile aus überquerten.

Da der Treibstoff nur die Hälfte kostet wie in Chile, ist unser Tank ziemlich leer. 40 Kilometer bis zur nächsten Tankstelle zeigt ein Schild am Straßenrand an. Das passt. Doch die Tankstelle hat wohl sehr lange keinen frischen Treibstoff mehr gesehen. Kein Mensch weit und breit. Nur ein Strauch weht über die Straße. Fast wie im wilden Westen. Die nächste Tankstelle soll laut Karte 70 Kilometer weiter auf uns warten. Und glücklicherweise ist diese auch offen und hat Diesel (ca. 50 Cent pro Liter Diesel). Sonst wäre es ziemlich knapp geworden.

Leider keine perfekte Sicht

Unser erster Stopp auf dem Weg nach Norden ist die Stadt Calafate. Dort decken wir uns mit Lebensmitteln ein und fahren zu einem Wildcamp vor den Toren des südlichen Patagonischen Eisfeldes, dem „Campo Hielo del Sur“. Es ist das größte Gletschergebiet auf der Südhalbkugel außerhalb der Arktis, erstreckt sich auf 350 Kilometer Länge und bis zu 40 Kilometer Breite und ist ca. 13.000 Quadratkilometer groß. Das Eisfeld liegt auf der chilenischen und argentinischen Grenze und weite Teile des Gebietes sind bis heute noch unentdeckt. Daher gibt es auch keine eindeutige Landesgrenze, sodass das Eisfeld gleichermaßen zu Argentinien als auch zu Chile gehört. An den Grenzen des Eisfeldes kalben die Gletscher in gewaltige Seen. Der bekannteste Gletscher ist der Perito Moreno Gletscher. Und den wollen wir morgen besuchen.

Ein Camp auf der Wiese
Der Regenbogen verheißt nichts gutes
Dahinten hängt die Suppe

Leider spielt das Wetter überhaupt nicht mit und wir können froh sein, dass wir noch im Trockenen gefrühstückt haben. Wir sind besonders früh aufgestanden um gleich um 8, wenn der Nationalpark für seine Besucher die Tore öffnet, vor Ort zu sein. Denn schon in Calafate hat sich angekündigt, dass sich sehr viele Menschen diesen Gletscher anschauen wollen. Wir erleben den Perito Moreno im Dauerregen, dafür fast für uns allein. Auch bei schlechtem Wetter ist es eine ganz besondere Erfahrung! Eine bis zu 80 Meter hohe Eiswand baut sich vor uns auf. Doch der größte Teil liegt im Wasser. Bis zu 160 Meter unter der Wasserlinie. Regelmäßig brechen große Stücken Eis ins Wasser. Das kündigt sich mit einem unheimlichen Knacken und Donnern an. Trotzdem ist der Perito Moreno einer der wenigen Gletscher der Welt, der nicht schrumpft. Besondere klimatische Bedingungen und die Lage zwischen zwei gewaltigen Gletscherseen führen dazu, dass trotz regelmäßigem Eisabbruchs die Gletschermasse stabil bleibt. Für uns ist diese gewaltige Eismasse unglaublich beeindruckend. Vor allem das Knacken des Eises führt uns vor Augen, wie klein wir eigentlich sind. Wenn dann ein Stück Eis vom Gletscher abbricht, geht das mit einem unheimlichen lauten Krachen einher. Einfach unglaublich! Dem Naturschauspiel könnten wir noch Stunden zuschauen, wäre da nicht dieser fiese Dauerregen, der uns inzwischen ziemlich aufgeweicht hat. Also machen wir uns wieder auf dem Weg.

Ein Eisberg
Unser Blick auf den Perito Moreno
Trotz Regen sind wir happy
So soll es eigentlich aussehen…
Wir sind trotzdem happy

In Calafate legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp ein und lassen unseren kaputten Reifen flicken. Dann steuern wir das nächste Highlight der Region an. Das Bergmassiv rund um den Fitz Roy. Auf dem Weg dahin besser sich das Wetter und zeigt uns auf intensive Art und Weise, dass die ganze Region ein einziges Highlight ist. Gewaltige Seen leuchten in einem surrealen Blau und als die Bergriesen dann nach und nach aus den Wolken auftauchen, kommen wir aus dem Staunen und Fotos schießen nicht mehr heraus. An einem Aussichtspunkt hat sich auch eine Fuchsfamilie niedergelassen und beobachtet mit uns diese wunderschöne Natur. Als wir dann auf den Fitz Roy Nationalpark zufahren, taucht das Massiv plötzlich hinter ein Kurve auf und liegt mystisch zwischen gewaltigen Wolkenbergen. Schönes Wetter kann ja jeder, aber gerade eben mit dieser Wolkenstimmung ist es ein ganz besonderes Bild für uns.

Tolle Aussicht
Ein Fuchs!
Plötzlich erscheinen die Berge
Was für eine Anfahrt!

Eigentlich sind wir ja keine Freunde von Parkplatz-Stellplätze. Lieber suchen wir uns einen gemütlichen Campingplatz oder ein Hotel. Letzteres ist auch gerade in Hinblick unserer bevorstehenden Wanderungen sinnvoll, denn so kann man nach einem langen Wandertag schnell unter die Dusche springen. Doch hier in El Chaiten, dem Dorf am Fuße des Bergmassivs, ist es in der Hochsaison unmöglich ein bezahlbares Hotel zu finden. Die Preise beginnen bei 150 Euro pro Nacht für ein einfaches unspektakuläres Zimmer. Die Campingplätze im Ort sind schlecht bewertet. Autos stehen dicht an dicht und die sanitären Anlagen sind nicht für so viele Camper ausgelegt. Warum dafür auch noch Geld bezahlen? Also wählen wir diesmal einen Parkplatz-Stellplatz am Besucherzentrum des Nationalparks. Und der ist gar nicht mal so schlecht. Wir haben freien Blick auf die Berge, relativ viel Platz um unser Auto und eine Toilette im Besucherzentrum, die wir nutzen können. Dazu ist die Übernachtung kostenlos. Also bleiben wir.

Wir finden zufällig heraus, dass Roy und Ellen, die Holländer, die mit uns ihr Auto von Panama nach Kolumbien verschifft haben, ebenfalls im Ort sind. Tausende Kilometer fährt man durch einen riesigen Kontinent und trifft sich dann zufällig in diesem kleinen Ort. Das nehmen wir zum Anlass uns für ein Bierchen zu treffen und Reiseerlebnisse auszutauschen. Dann stärken wir uns noch mit einem leckeren Steak, denn für den nächsten Tag haben wir eine Wanderung geplant, die am Ende doch etwas größer ausfallen sollte als geplant.

Wir erwachen im Sonnenschein, doch die Berge liegen in den Wolken. Die Frau im Besucherzentrum sagt uns gutes Wetter voraus und empfiehlt uns eine Rundwanderung, die zwar nicht viele Höhenmeter hat, dafür aber auf stolzen 22 Kilometer zahlreiche schöne Ausblicke bieten kann. Nämlich dann, wenn das Wetter gut ist. Und damit haben wir nur bedingt Glück. Zudem teilen wir große Abschnitte der Rundwanderung mit hunderten Wanderern, was der ganzen Sache wieder den Charme nimmt. Nur für eine knappe Stunde sind wir fast ganz allein unterwegs und genießen die frische Waldluft. Die Berge liegen leider hinter einer gewaltigen Wolkenwand verborgen und die bewegt sich dann noch mit reichlich Sturm und Regen über uns weg. Schade! Wie schön muss es hier wohl bei Sonnenschein sein

Zum Start der ersten Wanderung sieht es noch gut aus
Frühstück am ersten Morgen
Noch bin ich guter Dinge
Tja – Schnee uns Sturm statt super Ausblick
Wiedersehen mit den Containerbuddies

Ganz überraschend beginnt der nächste Tag mit eben diesen Sonnenschein. Das gesamte Bergmassiv liegt nun in seiner vollen Pracht vor uns. Wir sehen sogar den gewaltigen Eispilz vom Cerro Torre, der als einer der am schwierigsten zu besteigendsten Gipfel der Welt gilt. Der 3128 Meter hohe Berg wurde 1959 durch den Italiener Cesare Maestri und dem Österreicher Toni Egger angeblich zum ersten Mal bestiegen. Einen Beweis gibt es dafür nicht, denn beim Abstieg verunglückte Egger tödlich und riss die Kamera mit dem Gipfelfotos mit in den Tod. Viele Kritiker bezweifelten die Erstbesteigung, also ging es Maestri erneut an. Diesmal aber richtig. Mit einem gewaltigen Kompressor setzte er 300 Bohrhaken in die Wand und ließ zum Beweis der Besteigung den Kompressor wenige Meter unterhalb des Gipfels zurück. Das kuriose: Der Kompressor hängt noch heute an der Wand und die Route ist seitdem als „Kompressorroute“ bekannt. Für uns ist das keine Option für den heutigen Tag und wir entscheiden uns gegen die geplante Abreise und für eine kleine Panorama-Wanderung. Und das wurde belohnt. Wenig Besucher und unglaubliche Ausblicke. Die Bilder sprechen für sich!

So kann man doch frühstücken!
Blick vom Frühstückstisch
Der Cerro Torre! Wer findet den Kompressor?
Den schönsten Aussichtspunkt haben wir ganz für uns allein
Was für Landschaften
Juhuuu
Hola!
Was macht die Wolke schon wieder da?
Schade, dass wir schon fahren

Nur schwer können wir uns von diesem unglaublichen Panorama trennen. Immer wieder müssen wir uns umdrehen. Doch dann ist auch der letzte Berggipfel im Rückspiegel verschwunden und wir holpern wieder durch die argentinische Pampa. Generell sind die Landstraßen in Argentinien recht gut, doch auf unserer Strecke sind 70 Kilometer noch in dem Zustand wie vor zehn Jahren – bedeutet extrem holprige Schotterpiste. Mit reichlich schlittern, rutschen und vielen Schlägen lassen wir auch diesen Abschnitt hinter uns, sind dann aber so gerädert, dass wir uns für die Nacht für ein Hotel entscheiden, auch weil der patagonische Wind das Kochen wieder unmöglich machen würde. Eine gute Entscheidung, wie sich später rausstellen sollte. Außerdem wollen wir uns vorbereiten für die nächsten drei Tage in der argentinischen Wildnis: Der Perito Moreno Nationalpark soll das nächste Ziel sein. Nur durch eine 100 Kilometer lange Schotterpiste zu erreichen und durch einer 60 Kilometer langen Offroad-Piste. Wir sind gespannt und voller Vorfreude! Doch dann kommt alles anders.

Was für ein Blick in den Rückspiegel!
Das Wasser hat in der Pampa unglaubliche Farben
Es wird stürmisch

Frisch gestärkt vom Hotelfrühstück lege ich mich morgens unters Auto, um noch zwei Schrauben am Bullenfänger festzuziehen, denn der hat durch die letzte Schotterpiste wieder zu Klappern angefangen. Dabei fällt mir eine Wasserpfütze unterm Auto auf, die dort definitiv nicht hingehört. Die Diagnose ist schnell gestellt: Wir verlieren Kühlwasser. So können wir definitiv nicht in die Wildnis fahren. Wie gut, dass wir auf einen betonierten Hotelparkplatz stehen, denn nur so ist mir das Leck aufgefallen. Und wie gut, dass wir heute in einer Stadt sind, denn hier können wir noch Mechaniker finden. Die Suche gestaltet sich allerdings schwierig, denn es ist Samstag und viele Mechaniker sind geschlossen. Nach dem ersten Fehlversuch führt uns ein Freund des Mechanikers mit seinem Motorrad zu zwei weiteren Mechanikern. Letzterer ist sehr beschäftigt und schickt mich zur nächsten Werkstatt (das es überhaupt so viele Werkstätten in diesem kleinen Dorf gibt, ist schon verwunderlich). Beim letzten Mechaniker lassen – so wie wir es kennen – alle Mitarbeiter alles stehen und liegen und widmen sich unserem Problem. Diagnose: Es ist die Wasserpumpe. Im besten Fall die Dichtung, im schlimmsten Fall Materialermüdung. Eine neue Pumpe muss über das Internet bestellt werden und es dauert mindestens eine Woche, eher zwei, bis die hier ist. Das ist keine Option für uns. Ich nehme mein Handy und schreibe Leo. Leo stammt aus Cordoba, Argentinien, hat selber einen Pajero als Reisegefährt und ist mit seiner Frau auf dem Weg von Spanien nach Indonesien. Bei seiner Reisevorbereitung ist er auf meine Berichte über die Indienreise gestoßen, hat mich über das Internet (Instagram) kontaktiert und mir geschrieben, dass er gerade auf Heimatbesuch in Argentinien ist und falls wir ein Problem mit unserem Pajero haben, uns jederzeit melden können. Das ist jetzt der Fall. Sofort antwortet er mir und telefoniert mit dem Werkstattmeister, um eine genaue Problembeschreibung zu bekommen. Denn Leo ist nebenbei noch Mechaniker mit langjähriger Erfahrung. Er beruhigt mich am Telefon: „Die Werkstatt kann gerade wenig für euch tun. Sie füllen ein Dichtungsmittel ins Kühlwasser, welches das Leck erst einmal schließen wird. Ich kann euch anbieten, dass ich euch die Wasserpumpe übers Internet bestelle und euch in Cordoba kostenlos einbaue.“ Was für eine Hilfsbereitschaft! Es gibt zwei ein Haken: Cordoba ist 3.000 Kilometer entfernt. Und Leo ist nur noch 8 Tage in Argentinien, dann kehrt er nach Spanien zurück. „Wenn du nicht schneller fährst als 2.000 Umdrehungen (ca. 70 kmn/h im fünften Gang) und jede Stunde den Motor abkühlen lässt und das Kühlwasser prüfst, dann schaffst du das hierher.“ so seine Einschätzung. Der Werkstattmeister entgegnet: „Das könnte klappen. Aber ich glaube, dass du es nicht bis nach Cordoba schaffen wirst.“ Ich bin niedergeschlagen. Was sollen wir jetzt machen?! Aber hier zeigt sich wieder unser Teamgeist. Phia ist voller Überzeugung, dass wir das schaffen werden und muntert mich wieder auf.

Diese Werkstatt hat für uns Zeit

In Cordoba habe ich noch einen anderen bekannten: Juan. Ich schreibe ihm eine Whatsapp und frage, ob er zwischen unseren Standort (Gobenador Gregoris) und Cordoba jemanden kennt, der ein Paket mit unserer Wasserpumpe empfangen kann. „Gib mir einen Moment!“ so seine Antwort und fünf Minuten später: „Mein Vetter kann das Paket annehmen. Er wohnt in Villa Augustina. Ich kann die Pumpe gleich für dich bestellen!“ Villa Augstina ist 1.300 Kilometer entfernt. Das könnte klappen. Ich willige ein! Wir bleiben noch einen Tag in Gobenador Gregoris und schmieden einen neuen Schlachtplan. Den Nationalpark müssen wir leider sausen lassen. Das können wir mit einen defekten Pajero nicht schaffen. Dazu lässt es nun die Zeit nicht mehr zu. In vier Tagen soll das Ersatzteil in Villa de Augustina ankommen. Also haben wir für die ersten 1.300 Kilometer noch etwas Zeit. Falls der Pajero viel Kühlwasser verlieren sollte, werden wir dort das Teil wechseln. Falls er jedoch nur wenig Wasser verlieren sollte, werden wir probieren bis nach Cordoba zu fahren. Dann müssen wir zwar in drei Tagen 1.700 Kilometer schrubben, haben aber dann einen Tag, um die Wasserpumpe auszuwechseln. Werden wir das schaffen?

Kommt das Teil auch pünktlich an?

Wir gehen es an. Erste Etappe gleich über 600 Kilometer. Mit 70 tuckern wir durch die Pampa und halten jede Stunde für ein Kühlwassercheck an. Nur wenig Kühlwasser müssen wir auffüllen. Als wir am Abzweig zum Perito Moreno Nationalpark vorbeifahren, schauen wir traurig der Schotterstraße hinterher. Doch am Ende türmen sich dunkle Unwetterwolken auf. Später werden wir rausfinden, dass drei Tage im Park ein Schneesturm gewütet hat. Wie gut, dass wir da nicht hineingefahren sind! Nach 10 Stunden Fahrt haben wir die ersten 600 Kilometer geschafft. Am nächsten Morgen wird es das letzte Mal gewesen sein, dass wir Kühlwasser auffüllen müssen. Das Dichtungsmittel scheint zu wirken!

Bei der öden Pampa kann man auch mal die DEcke reparieren
Phia muss auch mal wieder ran
Kühlwasserstand ist in Ordnung

So langsam lassen wir die Pampa hinter uns und die Landschaft wird grüner. Wir campieren an einem schönen See, haben sogar Zeit im Alerces-Nationalpark wandern zu gehen und übernachten auf der Farm eines deutschen Aussteiger-Ehepaars, dass uns zuvor bei der Beschaffung einer Autoversicherung für Chile, Argentinien, Brasilien und Uruguay geholfen hat. Dann besuchen wir noch eine Familien-Brauerei inmitten der Hopfenregion Argentiniens und schließen gleich mit der ganzen Familie Freundschaft, tauschen Bier-T-Shirts aus und bekommen eine Brauereiführung einschließlich Bier aufs Haus. Dazu haben sie noch unglaublich leckeres Essen, sodass es für uns leckere deutsch angehauchte Küche und am nächsten Tag sogar ein Käsefondue gibt. Das gibt Kraft für die Weiterreise!

Nicht der schönste Campingplatz, dafür ist keiner da, sodass der Platz kostenlos ist
Pause
Hola!
Wir werden beobachtet
Gaucho-Idyll
Ein typischer Gaucho
Wilde Pferde
Die Wanderung beginnt
Sogar Zeit für eine Wanderung
Gedanken schweifen lassen
Überall Gletscher
Wächst im Los Alerces Nationalpark überall
Wer erkennt diesen Baum?
Nochmal tolle Farben
Landschaft wird abwechslungsreicher
Paji hält durch
Phia ist glücklich
Langsam wird es wieder hügeliger
Auf der Farm der deutschen Auswanderer
Der Mond geht auf
Die Gilbert Brauerei
Bierfreundschaft
Bier-Tshirt-Tausch
Tolle Seenlandschaft
Hola!
Paddeln gehen wir auch das letzte mal
Typisch Deutsche Küche
Käsefondue! Da ist Phia happy
Hopfen
Unsere Unterkunft bei der Brauerei

Pünktlich nach vier Tagen erreichen wir Villa de Augustino. Noch wissen wir nicht, ob dort das Teil auch angekommen ist. Eine Verspätung können wir uns eigentlich nicht leisten. Als ich im Büro von Juans Vetter ankomme, zeigt er sich besorgt. „Hier ist bisher noch kein Paket angekommen, das tut mir leid.“ Doch dann kommt ein Kollege mit einem Päckchen um die Ecke. Die Wasserpumpe! Wir haben das Ersatzteil! Also auf nach Cordoba!

Landschaft bei Barriloche
Jaaaaa! Das Teil ist da!

Wir fahren noch einmal durch eine wunderschöne Landschaft, bis wir schließlich wieder in der Pampa landen. Da wir nun das Ersatzteil haben, trauen wir uns auch etwas schneller zu fahren. Maximal 85 km/h, trotzdem aber alle 100 bis 120 Kilometer einen Stopp zur Kühlwasserkontrolle. Darin sind wir mittlerweile sehr geübt. Nach einem wunderschönen Campingplatz an einem patagonischen Bergsee, einer Nacht auf einem Truckstopp und einer Nacht an einem Papageienfelsen sind wir nun tatsächlich auf der Zielgeraden. Die bringt uns ziemlich ins Schwitzen. Vor 5 Tagen hatten wir noch unsere Wollmützen auf, jetzt zeigt das Thermometer 38 Grad an. Um den Motor zu schonen lassen wir allerdings die Klimaanlage aus und triefen vor uns hin. Egal! Cordoba ist nicht mehr weit weg. Schließlich erreichen wir nach 8 Tagen und 3.000 Kilometern Leo’s Haus in Cordoba. Wir haben es geschafft!

Letzter Stellplatz in Patagonien – was für eine Aussicht!
Letztes Camp in Patagonien
Immer geradeaus…
Unser Truckstopp – Gar nicht mal so schlimm
Sonnenaufgang
Wir vor dem Papageienfelsen
Papageien!
Letztes Camp vor Cordoba
Hunderte von Papageien
Heiß ist es draußen! Aber leider keine Klima…
Letzte Pause

Leo nimmt uns gleich erstmal zu einer Familienfeier mit. Genau das richtige um anzukommen, obwohl wir den Geburtstags-Onkel mit unserer Anwesenheit etwas die Show stehlen. Spätestens nachdem ich die Flasche Fernet auspacke. Alle wollen so viel wie möglich von uns wissen, reichen uns Getränke und Essen. Was für ein herzliches Willkommen. Doch der Abend wird länger und länger und schließlich sind wir erst um vier im Bett. Hauptsache wir schaffen die Reparatur noch! Sonntagmittag beginnen wir bei 35 Grad unsere Arbeit und werden bei Einbruch der Dunkelheit schließlich fertig. Nebenbei wechseln wir gleich noch den Zahnriemen, denn der ist kurz vorm reißen (Kopfschütteln von Leo). Glücklicherweise hat Leo noch einen passenden Zahnriemen auf Lager. So hat uns der Paji mit seiner defekten Wasserpumpe nicht nur vor einem Schneesturm gerettet, sogar auch vor einem Totalschaden durch einen gerissenen Zahnriemen. Das Karma ist also wieder auf unserer Seite! Am Ende eines anstrengenden Mechaniker-Tages bedankt sich Leo bei uns. „Danke, dass ich euch helfen konnte! Auf meiner Reise durch Europa haben mir so viele Menschen die ich nicht kannte bei Problemen geholfen. Jetzt habe ich endlich mal die Möglichkeit, etwas zurück zu geben!“ Was soll man dazu noch sagen?!

Familienfest
Straßenfest in Cordoba
Gehen wir es an! Bei 35 Grad
Im Garten konnten wir auch gleich Campen
Leo, unser Retter

Wir verlassen Leo mit dem Versprechen uns in Dresden wieder zu sehen und fahren nur 11 Kilometer weiter. Dann stehen wir auf dem Hof von Juan. Hier geht es ohne Unterbrechung mit der Gastfreundschaft weiter. Juan kenne ich aus meiner Zeit in Sao Paulo und obwohl wir uns über 11 Jahre nicht gesehen haben, nimmt er uns sofort in seiner Familie auf und gibt uns ein schönes Gästezimmer in seinem Haus. Dann bekommen wir sogar noch ein richtiges Argentinisches Grillfest mit ausgezeichnetem Fleisch. Wir sind vor lauter Gastfreundschaft einfach nur gerührt.

Juan und seine Frau
Juans Mutter, Juan und seine Ehefrau

Knappe zwei Wochen verbleiben uns nun nur noch, bis wir unser Reisegefährt von Montevideo nach Hamburg verschiffen wollen. Natürlich wird es wieder spontane Planänderungen geben und wie immer viele tolle Abenteuer und Begegnungen. Aber davon erzählt dann der nächste Blogbeitrag.

Unsere Reiseroute

Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

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