Puja fährt mich zurück zum Haupt-Ghat und lässt mich hier heraus. Ich bedanke mich für diese eindrucksvolle Fahrt und tauche in das tägliche Chaos von Varanasi ein. Entlang der Ghats sehe ich an diesen Tag sehr viele in Orange gekleidete Sadhus. Ein Sadhu ist ein Hindu, der sein Leben komplett dem Glauben gewidmet hat und sein täglich Reis mit Betteln und religiösen Zeremonien verdient. Oft ist sein Gesicht weiß von Asche sowie von Farbe künstlich verziert und ein langer gekräuselter Bart säumt das vom harten Askeseleben gezeichnete Konterfei. Wo eine der Hauptzugangswege vom Fluss in die Stadt führt, haben zahlreiche Arme und Bettler Platz genommen. Neben dem Bad im heiligen Fluss ist auch das Almosen geben fester Bestandteil eines gläubigen Hindus. Und an religiösen Festen wird besonders viel gespendet, vor allem Reiskörner. Fast jeder Bettler hat einen Jutesack mitgebracht, wo der von den Gläubigen in eine Blechschüssel gespendeter Reis, rein geschüttet wird. Im gesamten Gedränge stillt eine junge Mutter auf dem Boden liegend ihr Neugeborenes Kind. Leben und Sterben so nah bei einander.
Hallo, hallo, lieber Mathias, danke für so echt nachzuspülende Situationsschilderungen, prima!
In Gedanken war ich grad bei Dir, so richtig im überwältigenden Varanasi samt Gedränge, Getöns, Gestank…
Danke für Bilder und Berichte
Maria