Das absolute Highlight der Myanmar-Durchquerung war Bagan. Bagan war die Hauptstadt des Ersten Birmanischen Reichs. Neben vielen Tempelanlagen gibt es auf dem 40 Quadratkilometer großen Areal noch zahlreiche Pagoden, Klosterbauten und deren Nebengebäude zu bestaunen. Bevorzugtes Baumaterial sind Ziegel und manch ein König hat seine Stupa auch noch vergolden lassen, um sich eine Wiedergeburt der nächst höheren Stufe zu sichern. Einen besonders großen Tempel hatte sich der König Nayathu errichten lassen. Er hatte weit über hundert Frauen und nach einem festen Prinzip durfte jede Königin eine Nacht mit ihm verbringen. Er hatte allerdings eine schlechte Angewohnheit. Er reinigte nach dem Toilettengang nicht sein Allerwertestes. Sein Spitzname war daher auch „Der Schmutzkönig“. Die armen Königinnen mussten da durch. Nur eine Gemahlin aus Indien verwehrte dem König nach dem Toilettengang das Liebesspiel vorauf hin er sie kurzerhand umbringen ließ. Ihre Familie ließ aber den Mord nicht ohne Folgen und so wurde der König von den Gefolgsleuten der nun verstorbenen Gemahlin umgebracht, die sich selber als Händler in den Palast schlichen. Was lernen wir dabei? Immer schön den Popo putzen, sonst kann das Leben schnell vorbei sein 😉
Für uns war es eine eindrucksvolle Anlage und so groß dass wir sehr oft fast allein die Bauwerke besichtigen konnten. Dies galt natürlich nicht für die Stunden um den Sonnenaufgang und den Sonnenuntergang. Denn dann waren die höchsten Tempelterrassen recht überlaufen. Während wir am ersten Abend einen schönen Sonnenuntergang an einer etwas abseits gelegenen Pagode genießen konnten, war am zweiten Abend Open-Air-Kino mit entsprechendem Andrang angesagt. Dazwischen lag ein wunderschöner Sonnenaufgang. Es war traumhaft die Sonne hinter der Tempelanlage aufgehen zu sehen und wir staunten wie sich die in den Morgenstunden abhebenden Heißluftballons fast an der Sonne verbrannten, als sie sanft und schwerelos davor durch die Luft glitten.
Mit dieser schönen Erfahrung ging es nun Richtung indische Grenze, wobei wir auf dem Weg noch an zahlreiche Dörfer des Chin-Stammes vorbeifuhren. Für lange Zeit haben wir kein einziges Steinhaus gesehen und Ochsenfuhrwerke dominierten das Straßenbild.
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