Angekommen im Dorf bin finde ich auch einen tollen Stellplatz direkt am Strand. Bald bin ich auch von neugierigen Dorfbewohnern umzingelt. Auch hier bin ich der erste Ausländer im Ort und dazu noch mit eigenem Gefährt. Eine Sensation! Fragen über Fragen. Eine davon beunruhigt mich kurz, denn einer wollte wissen, ob ich nicht Angst hätte alleine in der Nacht am Strand zu übernachten. Aber ich habe ein gutes Gefühl. Zu lange habe ich schon mit den Dorfbewohnern gesprochen, habe Tee, Süßigkeiten und Obst in die Runde gereicht. Schon wird mir zugesichert, dass hier nichts passiere. Alles gut. Ich helf noch den Jungs mit dem Auto nebenan ins Auto einzubrechen, da die ihren Schlüssel im Meer versenkt haben. Dann hab ich den Respekt der Runde sicher.
Nächster Morgen. Sonnenaufgang. Ich sitz am Auto und schlürf meinen Tee. Ein Dorfbewohner kommt und hockt sich nur wenige Meter entfernt in den Sand. Der hat ein Gespür für Romantik denke ich. Schaut sich so allein den Sonnenaufgang an. Der Besuch hatte natürlich einen anderen Zweck. An die Toilettengewohnheiten der Landbevölkerung muss ich mich erst gewöhnen denk ich mir während ich es bereue, ein morgendliches Bad im Meer genommen zu haben.
Die 300 KM Umweg zum Ureinwohnerdorf hatten sich mehr als gelohnt. Eine unglaublich schöne Natur und mal einige Kilometer Natur ohne einen einzigen Menschen (in Indien echt selten)! Die Dörfer sind schlicht und erinnern an eine hunderte Jahre alte Vergangenheit, die immer noch Gegenwart ist. Bubu nimmt mich mit auf Fahrradfahrten durch die Dörfer und stellt mich den Dorfbewohnern vor. So gut und so nahe wäre ich sonst nie zu den Einheimischen gekommen. Staunend bewundere ich, wie gut sie ihre Kultur und Traditionen behalten konnten und genieße die Ruhe (ja es war wirklich ruhig!) für einige Tage in diesem Paradies.
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