Mit der Seeseite änderte sich auch das Wetter. Für die nächsten Tage lag ein strahlend blauer Himmel über den See. Das schöne am See sind vor allem die hübschen Seitentäler, die wir natürlich auch erkundeten. In einem ließen wir das Auto stehen und wanderten einfach mal drauf los. Rote Felsen geformt durch Erosion von Wind und Wasser standen vor uns. In ihnen konnten wir mit etwas Fantasie diverse Tiergestalten und Menschenformen erkennen. Sie standen im wunderbaren Kontrast zum frischen Grün, dass nach den kalten Tagen nun aus dem Boden spross. Pferde grasten auf einer Weide vor einem mächtigen Schneeberg. In der Ferne kam Rauch aus einer Jurte. Es waren Momente zum genießen.
Ein Mann auf einem Pferd kam vorbei und bot mir ein gelungenes Fotomotiv an, bevor er mich selbst aufs Pferd schickte, um (mehr oder weniger gelungen) ein Foto von mir auf dem Pferd zu schießen. Dann drückte er mir Zügel und Reitpeitsche in die Hand und ließ mich losreiten, während er da blieb und eine Zigarette drehte. Ohne Reiterfahrung ritt ich eine Weile durch das hohe Gras und dieser unglaublichen Landschaft. Das Pferd gehorchte und zeigte mir das Land aus einer anderen, noch schöneren Perspektive. Nachher lud uns der Mann noch in seiner Jurte nahe unserem geparkten Auto ein. Seine Frau und Tochter kochten eine sehr leckere Suppe und mit Händen und Füßen konnten wir uns etwas unterhalten. Amüsant fand ich jedoch nicht nur, dass ein Fernseh-Apparat in der Jurte stand, nein sogar ein Stromzähler war an der Wand befestigt.
Hier hätte man gut und gerne noch einige Tage verbringen können. Auf dem Weg zurück zum See säumten blühende Obstbäume den Straßenrand. Hinter dem See ragten die mächtigen schneebedeckten Berge des Tien Schan Gebirges in den Himmel, die am See angekommen dicht wie an einer Kette gereiht den See umzingelten. Von Panorama überwältigt ließen wir den Tag in einer kleinen gemütlichen Familienpension ausklingen.
Wir überquerten den Barkson-Pass und schnupperten auf 3700m alpine Höhenluft. Die Straße führte zu der umstrittenen Goldmine Kumtor, die wir aus sicherer Entfernung auch sehen konnten. Die für den Goldabbau notwendigen Chemikalien belasten das Gebiet sehr und ganze Gletscher werden hier weggesprengt. 1998 kam es zu einer Umweltkatastrophe als bei einem LKW-Unfall 2 Tonnen Zyanid in einem Zufluss des Issyk-Kuls flossen. Viele Menschen starben. Angehörige wurden bis heute nicht entschädigt. Der Dokumentarfilm „Flowers auf Freedom“ beschreibt die Geschehnisse.
Hi
Über Welche Agentur habt ihr den China Guide organisiert und war er empfehlenswert?
Hi Axel, beide China-Transits haben wir über Erlebnisreisen-Tibet gebucht. Absolut empfehlenswert und in der unteren Preiskategorie:
info@erlebnisreisentibet.com