Zurück auf die Seidenstraße – Durch China nach Kirgistan

In Kirgistan wollte ich einiges am Auto reparieren lassen. Zunächst wollte ich neue Reifen, denn die alten waren zu sehr abgefahren. 350 Kilometer waren es noch bis Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans. Es regnete, es schneite und es regnete. Beim Versuch einen LKW zu überholen sah ich einen großen Stein zu spät und fuhr genau drüber. Rums. Und natürlich ließ es den letzten nur unbeschadeten Reifen nicht unberührt. 200 Kilometer vor dem geplanten Reifentausch also nochmal Rad wechseln. Just jedoch in der halben Stunde, in der es mal nicht regnete.

Fahren beim besten Wetter

In Bischkek flog dann Tina zurück nach Dresden, die mich seit Dehli begleitet hatte. Ihren Sitz tauschte sie mit meiner Mutter, die zum zweiten Mal auf meiner Reise ein Stückchen mitfuhr. War sie vorher mit mir von Bangkok bis Darjeling unterwegs, wollte sie nun mit ihrem Sohn sich 10 Tage Kirgistan anschauen.

Rund um den Issyk Kul verbrachten wir einige Tage. Laut einer Legende weiteiferten zwei Jünglinge um ein schönes junges Mädchen. Ein Streit entfachte sich, der sogar Freunde und Verwandte einbezog und blutig endete. Das junge Mädchen war darüber so entsetzt, dass sie sich das Herz aus der Brust riss und sofort starb. Alle weinten bitterlich über den Verlust, sodass an der Stelle wo das Herz lag ein See entstand. Der Issyk Kul. Die beiden Jünglinge verwandelten sich in Winde und streiten immer noch über das Mädchen. Einer bläst von Osten her, einer von Westen. Am traurigsten war der Vater des Mädchens, der seine Tochter so geliebt hatte. Seine Tränen fließen immer noch als zahlreiche Flüsse in den Issyk Kul.

Rast am Issyk Kul
Zum Baden noch zu kalt: Der Issyk Kul

Kurz bevor wir den See erreichten wurde ich von einem Verkehrspolizisten angehalten. Auf seiner Kamera zeigte er mir, dass ich 11 KMH zu schnell unterwegs war und ich nur Strafe zahlen müsste. Ich hatte ihn allerdings nur meinen Internationalen Führerschein in die Hand gedrückt, er wollte aber meinen Europäischen Führerschein. Ich sagte „International – Kirgistan. Europa – Germania“ und stellte mich dumm. Ein Kollege kam bei und untermalte die Geldforderungen. Doch nach einer Weile warten gab mir der Polizist meinen Lappen wieder. „Kirgis Police good“ sagte er und ließ mich gehen.

Die Saison am Issyk Kul stand noch bevor. An sonst so überfüllten Badeorten waren wir die einzigen Touristen, was den Ortschaften auch einen gewissen Charme verlieh. Das Wetter indes war noch Wechselhaft. Bei einer Wanderung in ein Seitental gerieten wir auf dem Rückweg in einen Schneesturm. Doch bessere Zeiten standen bevor. Eigentlich wollten wir in einer kleinen Ortschaft unweit des Endpunktes der Wanderung schlafen. Im Reiseführer war eine nette Pension einschließlich Sauna beschrieben. Durchgefröstelt  genau das richtige. Doch im Ort wusste keiner von einer Pension und der nächste Ort mit Unterkünften lag 100 Kilometer entfernt. Ich war zwar nach 24 Kilometer wandern zwar etwas müde, doch wir entschieden uns noch bis Karakul zu fahren. Kurz bevor wir die Stadt erreichten ging die Sonne am anderen Ende des Sees unter. Über der Stadt lagen noch dunkle Schneewolken, die untergehende Sonne tauchte jedoch die Hügel und die Stadt in ein feuerndes Rot. Gerade waren wir auf einem Aussichtspunkt angekommen und konnten das Naturspektakel bestaunen. Es war die richtige Entscheidung weiter zu fahren!

4000 Jahre alte Petroglyphen bei Tscholpon Ata
Frischer und vorerst letzter Schnee
Die schöne Schlucht von Grigorjewka lud zum wandern ein
Wanderung im Schneetreiben
Unglaubliches Farbspiel der Natur
Die russisch-orthodoxe Kirche von Karakul

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Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

2 Kommentare

  1. 24. Oktober 2017
    Antworten

    Hi
    Über Welche Agentur habt ihr den China Guide organisiert und war er empfehlenswert?

    • Mathias
      9. November 2017
      Antworten

      Hi Axel, beide China-Transits haben wir über Erlebnisreisen-Tibet gebucht. Absolut empfehlenswert und in der unteren Preiskategorie:

      info@erlebnisreisentibet.com

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