Der Tuzköl-See
Schon die Anfahrt zu den See Tuzköl im äußersten Südosten des Landes ist ein landschaftlicher Leckerbissen. Die Ausläufer des Scharyn-Canyon gingen in ein hügliges Bergland über, das seinerseits in einem Hochplateau endete. Ein sehr ungewöhnliches Wetter bestimmte den Tag. Aufgrund der Hitze begangen große Schneeflächen des umliegenden Tien Schan Gebirges zu schmelzen und erzeugten somit eine riesige Dunstglocke. Wären wir nicht in der weiten menschenleeren Steppe zu Fuße der Berge, hätten wir vermutet, dass wir uns in einer Smog-Wolke befinden. Viele Pferde grasten auf den Wiesen bevor uns die holprige Piste an einen unglaublich ruhigen Ort ausspuckte: Den Tuzköl-See. Wie viele Seen in der Steppenlandschaft Kasachstan hat dieser See einen Zufluss, allerdings keinen Abfluss. Der Wasserspiegel wird durch Verdunstung reguliert. Das verdunste Wasser lässt die zuvor im Wassergelösten Mineralien zurück. Es entsteht ein Salzsee. Unser Camp befand sich direkt an zwei Süßwasserquellen (dessen Wasser ich heute noch zum Kochen verwende). Und es war einfach unglaublich ruhig. Ein kleiner Spaziergang führte uns auf den Grad einer umliegenden Bergkette. Wäre dieser Dunst nicht gewesen, hätten wir hier einen schönen Blick auf den höchsten Berg Kasachstans bekommen – den Khan Tengri (7010m).
Altyn-Emel Nationalpark
Der Altyn-Emel Nationalpark liegt nördlich von Almaty und kann nur mit einem Nationalparkführer besucht werden. Die Besucherzahlen sind limitiert und eine vorherige Anmeldung wird empfohlen. „Alles quatsch“ dachten wir und fuhren einfach mal drauf los. Die Landschaft auf dem Weg vom Tuzköl-See zum Nationalpark änderte sich gefühlt alle halben Stunden und wir fühlten uns wie auf einer Reise durch einen ganzen Kontinent. Diese endete abrupt vor einer geschlossenen Schranke. „Permit – Passport“ verdeutlichte uns ein Mann in Kaki-Uniform. Irgendwie gab er mir zu verstehen, dass das zugehörige Office im letzten Dorf vor dem Nationalparkeingang sich befindet. Mit mulmigem Gefühl fuhren wir zurück. Sollten wir eine Genehmigung so kurzfristig bekommen? „Seid ihr aus Deutschland?“ sprach uns eine Gruppe aus zwei Paaren vor dem Nationalparkoffice an. Julia & Markus und Kristina & Henning aus München waren gerade dabei mit ihren Mietwagen in den Nationalpark zu fahren. „Wenn ihr wollt könnt ihr euch uns gern anschließen. So brauchen wir nur einen Guide“ schlugen die vier vor. Eine klasse Idee. Wir willigten ein.
Eine Besonderheit ist die „Singende Düne“. Mitten in der Steppe liegt eine Dünengruppe. Das besondere daran: Trotz Wind und Wetter wandert diese Sanddüne nicht. Zudem kann sie singen. Ja vielleicht trifft singen nicht ganz zu, doch als wir den Grad auf der Dünen entlangliefen rutschte der Sand ab und brachte den Untergrund zum vibrieren, begleitet von einem sanften Brummen. Gleicher Effekt trat ebenfalls auf, als wir auf den Hosenboden die Düne herunterrutschten.
Unserer Guide war ein sehr witziger Zeitgenosse. Obwohl er kein Englisch sprechen konnte, schafften wir es doch uns zu unterhalten. Er war sehr herzlich und nahm einen nach einem Witz gern in seine Arme. Er gab mir zu verstehen, dass wenn ich meinen Bart abschneiden und Haare kürzen würde, auch sich meine beste Freundin und Reisebegleitung Lydia in mich verlieben würde. Er konnte es einfach nicht verstehen, dass wir nur befreundet wären. Da er den Vorschlag mit der Rasur mehrmals brachte, musste es ihn tatsächlich sehr beschäftigt haben…
Ein weiteres Highlight des Nationalparks waren die weißen Berge des Aktau. Die Farbe kommt von gewaltigen Gipsvorhaben, die dank des Nationalparkstatus nicht abgebaut wurden. Zusammen mit gelben, roten und grünem Gestein hatte hier die Natur ihre gesamte Farbpalette ausgepackt. Diese Schönheit der Natur war allerdings sehr abgelegen und befand sich über 90 KM vom Parkeingang entfernt. Auf der holprigen Piste mussten wir ordentlich Gas geben, da es sonst durch den „Waschbrettbelag“ enorm rüttelte und wir somit förmlich über die Straße flogen. Am Wegesrand beobachteten wir eine sehr große Kamelherde und fuhren ein Seitental mit rotem Fels an. Eine Schlammpfütze gab meinem Jeep zudem einen echten Offroad-Look. Abends rundete ein perfekter Sternenhimmel mit Millionen von Sternen diesen wunderschönen Tag perfekt ab.
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