Wie man mit dem Auto nach Indien kommt – Teil 1: Die Idee

Vorbereitung

Moment, Moment! Nicht zu schnell! So einfach mal ins Auto springen und auf große Reise zu gehen, ist keine gute Idee. Damit ihr nicht schon nach der ersten Landesgrenze außerhalb Europas wieder umdrehen müsst, ist es besser eine Vorbereitungszeit einzuplanen. Diese kann abhängig von der Beschäftigungssituation länger oder kürzer ausfallen.

Die Finanzierung

Eine der wichtigsten Punkte in der Vorbereitung ist die Abklärung der Finanzierung. Vor allem die Reise mit dem eigenen Auto zieht ein besonderes Finanzpolster mit sich, das man auf jeden Fall einplanen sollte. Es empfiehlt sich einen groben Budgetplan aufzustellen, der wie folgt aussehen kann (Am Beispiel an meiner Reise nach Indien, gilt für eine Person):

Wochenpauschale (Essen, Trinken, Übernachtung, Eintrittsgelder, Reparaturen, Unvorhergesehenes): 300 Euro x 50 Wochen = 15.000 Euro

Visa und Dokumente: 1.000 Euro

Versicherung (Auslandskrankenversicherung, KFZ-Versicherung): 1.000 Euro

Agentur-Beauftragungen (China, Myanmar): 2.000 Euro

Fahrzeug-Check vor Reisebeginn (+ Vorsorgende Reparaturen): 1.000 Euro

Carnet de Passage (Kaution, gibt es nach Rückeinführung des Autos wieder): 5.000 Euro

Finanzielle Puffer (Für Unvorhersehbares, man weiß ja nie): 5.000 Euro

Summe: 15.000 + 1.000 + 1.000 + 2.000 + 1.000 + 5.000 + 5.000 = 30.000 Euro

Das stellt sich gleich die nächste Frage: Wie bekomme ich so viel Geld zusammen? Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Diese können sein:

  • Sparen: Einfach mal paar Jahre sparsam leben. Eine WG anstatt eine Wohnung für sich allein. Fahrrad statt Auto oder öffentliche Verkehrsmittel. Nicht jeden Monat Klamotten shoppen. Essen vorkochen und mit auf Arbeit nehmen. Unnötigen Besitz (Klamotten, Technikgeräte, etc.) verkaufen. Die Möglichkeiten sind weitreichend. Und wenn man es schafft sich 1.000 Euro pro Monat zurückzulegen, dann braucht man nur zweieinhalb Jahre, um das Geld zusammenzusparen.
  • Sabbatical: Das Sabbatical kommt ursprünglich aus dem britischen Raum und bedeutet ein Jahr Auszeit. Jede Zeit ist möglich, abhängig von euren Arbeitgeber. Ob drei Monate oder zwei Jahre. Probiert es aus! Vor allem Lehrer und Beamte können diese Möglichkeit nutzen. Im Kern bezieht man über einen Zeitraum weniger Lohn, der dann in der Auszeit monatlich ausgezahlt wird. In meinem Fall habe ich monatlich für ein Jahr nur noch 60% meines Lohns bekommen, die anderen 40% wurden dann monatlich überwiesen, während ich auf Reisen war. Das ist praktisch: Ein regelmäßiger Cash-Flow und dazu noch die Einzahlung in die Rentenkasse. Damit kann man fast die ganzen anfallenden Kosten während der Reise decken. Bedeutet im skizzierten Budgetplan: Zu Beginn der Reise nur 15.000 – 20.000 Euro sparen.
  • Sponsoring: Ein Fluch und Segen zugleich. Findet ihr Sponsoren, die eure Reise unterstützen, so kann es – je nach Geschick – einen Großteil der Kosten abdecken. Von Aufkleber auf dem Auto, über Werbung auf Blog und Videotagebuch bis hin zu Produkt-Testen auf Instagram. Es gibt viele Möglichkeiten. Und auch hier gilt: Wer’s nicht probiert, wird’s nicht erleben. Der Haken an der Geschichte: Ihr macht euch abhängig. Müsst regelmäßig Inhalte publizieren, könnt nicht richt raus. Was ist euch wichtiger? 

Seiten: 1 2 3

Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

2 Kommentare

  1. Hi Mathias,
    ich bin gerade auf deine Seite gestoßen, danke erstmal für die ganzen hilfreichen Informationen 🙂
    Finde ich super, dass du deine Erfahrungen so detailliert teilst.
    Bezüglich der Kosten habe ich eine Frage. Ich sehe in der Kalkulation gar keine Kosten für den Sprit den man verbraucht. Das ist nämlich, sollten es denn 50 000 km werden, meine größte Sorge vom Budget her. Natürlich schwanken die Kosten und im Iran bezahlt man ja so gut wie nichts dafür, aber im Schnitt kann man ja plus minus 1 € / Liter Diesel kalkulieren und das Auto verbraucht ja auch nicht gerade wenig. Übernachtungen würde ich sehr niedrig sehen, da ich plane im Auto zu schlafen. Ansonsten finde ich in der Kostenstruktur alles super nachvollziehbar. Würde mich freuen, wenn du zum Verbrauch und den Kosten zum Sprit noch einige Infos hättest 🙂
    Danke dir schonmal und liebe Grüße

    • Mathias
      29. Juli 2018
      Antworten

      Hi Franziskus, ja das ist ein valider Punkt! Die Spritkosten habe ich in meiner Wochenpauschale mit eingerechnet. Im Schnitt kam der Liter 80 Cent. Klar bei 5000 Litern sind das 4.000 Euro. Bei meinen 300 Euro pro Woche sind da 75 Euro für Sprit drin. Und das kommt ungefähr hin. Dafür spart man sich aber die Unterkunft, und das kann schnell mehr werden 😉

Schreibe einen Kommentar zu Mathias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Time limit is exhausted. Please reload the CAPTCHA.