Durch das wilde Rajasthan nach Nordindien

Da mir die 41°C von Jodhpur noch zu mild waren, fuhr ich geradezu in die Wüste. Mitten im Nichts besuchte ich in einem Dorf einen Tempel, in den Ratten als heilig verehrt werden. Der gesamte Tempel war voll von diesen Nagetieren die ständig zwischen den Füßen hin und her huschten. Als besonders gutheißendes Omen gilt es die weiße Ratte zu erspähen, was mir allerdings nicht gelang. In der öden Wüstenstadt Bikaner organisierte ich mir einen Guide, der mich als Beifahrer durch die Wüste navigieren sollte. Es war unglaublich heiß. 43°C im Schatten. Es war unmöglich im Auto zu übernachten, also organisierte ich mir ein Gasthaus. Der Besitzer war so über meine Ankunft erfreut, dass er die lokale Presse informierte, die zugleich einen Artikel über meine Reise verfasste, den ich bis heute nicht übersetzt bekommen hab. Allerdings wurde ich am nächsten Tag nicht von den Einwohner Bikaners angesprochen, also nehme ich an, dass die Reichweite des Artikels doch begrenzt war. Die Stadt Bikaner selber war nichts besonderes, im Gegenteil. Als ich früh am morgen durch die Gassen lief, musste ich für mich feststellen, dass Bikaner die dreckigste Stadt Indiens war. Die Straßen waren extrem vermüllt und gefüllt von Exkremente von Kühen, (aggressiven) Hunden und sonstigen Getier.

Unterwegs auf indischen Straßen
In der Wüste musste ich aufpassen nicht ein Kamel anzufahren
Im Rattentempel von Deshnuk
Die Straßen von Bikaner
Meine Minute Ruhm
Ich wurde eingeladen bei einem Familienfest dabei zu sein

Ich war froh als ich die Wüstenstadt hinter mir ließ und mit meinem indischen Wüstenführer in die Dünen fuhr. Unterwegs sahen wir viele Antilopen zudem Geier, die sich über einen Kuhkadaver hermachten. Wenn eine indische Kuh stirbt oder dem Tode nahe ist, bringen sogenannte „Unberührbare“, also Inder der untersten Kaste, das Tier in die Wüste und überlassen es dann den wilden Tieren. Später zeigte mir mein Guide noch ein Tier, das eine Mischung aus Antilope und Kuh sein soll. Anfangs zeigte er sich noch besorgt, als wir durch die Dünen brausten. Doch nach einer Weile attestierte er mir beste Fahrkünste und meinte, dass ein Indischer Kollege dass Auto schon längst im Sand eingegraben hätte. Abends gab es etwas, was ich sehr lange vermisst hatte: Stille. Doch die hielt nicht lange an, denn in einem entfernten Dorf gab es wohl eine Hochzeit und laute Musik aus dem Lautsprecher dröhnte noch bis tief in die Nacht hinein. Indien und Stille ist einfach nicht möglich.

Geier machen sich an einem Kuhkadaver zu schaffen
Ein Mix aus Antilope und Kuh
Ein typischer Einwohner der Wüste Rajasthan mit Turban
Mein Schlafplatz in der Wüste
Viele Antilopen konnten wir sehen
Auch einen Wüstenfuchs
Und viele Echsen

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Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

3 Kommentare

  1. 19. Oktober 2017
    Antworten

    Hallo nochmal
    Wie gesagt, ich möchte seid zwei Jahren mit dem eig. Kfz nach Asien/ Indien fahren.
    aber bis jetzt habe ich mich noch nicht so richtig getraut…
    Ich war jetzt mit meiner Freundin seid 03/2015 im Auto unterwegs von Marokko bis Istanbul.
    Nun sind wir getrennt und ich möchte alleine bzw. mit Hund nach Asien kommen.
    Braucht man zwingend ein Allrad Kfz?
    Wieviel Geld hat dich der Diesel gekostet bis Indien?
    Wo bist du momentan unterwegs?
    Wie hast du Reisebegleitschaft gefunden?
    über antwort würde ich mich risig freuen…
    Timo
    mrbrown1@web.de
    woandersalsgestern

    • Mathias
      21. Oktober 2017
      Antworten

      Hallo Timo! Also erstmal Glückwunsch zu dein Vorhaben! Also zwingend brauchst du eigentlich kein Allrad, kommst auch mit einem normalen Auto bis Indien. Allrad macht wesentlich mehr Spaß, sobald du in Bergregionen oder Wüsten bist und mal etwas die Umgebung neben der Strecke kennenlernen willst! Hund kann an bestimmten Grenzen vielleicht schwierig werden, aber solang du alle Dokumente und Impfungen hast, sollte es gehen. In Indien gibt es aber sehr viele Straßenhunde die schon die Menschen und noch weniger andere Hunde leiden können. Also das solltest du überdenken. Wie viel Diesel du brauchst, hängt von der Strecke ab. Ich habe 28.000 KM bis Indien gebraucht und hab dabei knapp 2400 Liter verbraucht. Im Durchschnitt kostet der Liter Diesel 75cent, wobei er im Iran 19 Cent und in der Türkei 1,40 Euro kostet. Die kürzeste Strecke sind 10.000 KM, dabei geht es durch Iran und den Süden Pakistans. Insgesamt bin ich knapp 56.000 KM gefahren und bin auf den Rückweg durch Pakistan durch. Meine Reisebegleitschaft waren allesamt Freunde, den ich von der Reise erzählt habe und eine Etappenweise Mitfahrt schmackhaft gemacht habe 🙂 Das hat ziemlich gut geklappt! Ich schick dir mal eine Mail, wenn du Fragen hast kann ich dir gern helfen!

      Viel Spaß beim planen! Mathias

  2. Mathias
    5. Oktober 2017
    Antworten

    Hallo Namensfetter, ich bin zwar schon 60 Jahre alt aber du lebst meinen heimlichen Traum, Respekt und Glückwunsch vor so viel Mut.
    Wünsch dir alles Gute für deine weiteren Vorhaben

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