Myanmar – Durch das Land der Tausend Goldenen Pagoden nach Indien

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Eigentlich war es von meiner ursprünglichen Planung gar nicht vorgesehen, durch Myanmar zu fahren. Doch wegen der, für Ausländer geschlossene, Grenze China – Nepal ging die Route allerdings zunächst durch Südchina und dann durch Laos nach Thailand. Hier hatte ich den südöstlichsten Punkt meiner Reise erreicht. Vor mir lag nur noch Myanmar, um nach einer langen und teilweise sehr holprigen Reise auf dem Landweg nach Indien zu reisen.

Nachdem meine letzte Weggefährtin Nicole von Bangkok wieder nach Hause flog, hatte ich einige Tage Zeit um mich in das Alltagsleben der südostasiatischen Metropole zu stürzen. In Thailand war wenige Tage vor meiner Einreise der bei den Thailändern sehr beliebte König Bhumibol im Alter von 88 Jahren verstorben. Daraufhin wurde eine einjährige Trauerzeit angeordnet. Mir fiel dies besonders in Bangkok auf, da fast zwei Drittel der Einwohner in Schwarz gekleidet waren. Überall im Land hingen große Tafeln zu Gedenken des verstorbenen Monarchen. Vor dem Königspalast in Bangkok war eine große Schlange von Thailändern zu sehen, die den aufgebahrten König Ihre letzte Ehre erweisen wollten. Ein Verkäufer schenkte mir, nachdem ich bei ihm eingekauft hatte, einen König-Gedenk-Aufkleber mit den Worten „Bitte klebe den Aufkleber auf dein Auto. Es ist für meinen König“. Es war eine merkwürdige Stimmung im Land. Denn das Schicksal Thailands ist ungewiss. Zwar gilt in Thailand ähnlich wie in England eine konstitutionelle Monarchie, dennoch hatte der Monarch sehr viel Einfluss. So war es der König, der dafür sorgte, dass sämtliche Militärputsche im Land halbwegs friedlich ausgingen. Auf ihn hörte die Bevölkerung. Es kann gut sein, dass das Land in kurzer Zeit in Chaos versinken wird. Denn der Nachfolger für den Thron ist äußerst unbeliebt und für sein Spielerleben in europäischen Casinos bekannt.

Wie geht es nun weiter in Thailand?
Wie geht es nun weiter in Thailand?

Bangkok bedeute für mich vor allem eins: Ein Pitstop. Mehrere Tage verbrachte ich in Chinatown und kaufte so einiges für das Auto ein, um meinen treuen Weggefährten etwas rauszuputzen und aufzuwerten. Dieser hat mittlerweile auch einen Namen bekommen. Helmut. Genau wie das kleine Stoffäffchen vorn auf der Armatur. Es ist die Seele des Autos.

In Bangkok landete dann auch meine Mutter, die mich auf der letzten Etappe durch Myanmar nach Indien begleiten sollte. Pünktlich war ich am Flughafen, um sie abzuholen. Allerdings hatte ich so meine Schwierigkeiten einen passenden Parkplatz zu finden. Also parkte ich, so wie viele Thailänder auch, genau vor dem Terminal. Im Gegensatz zu mir hatten diese jedoch immer noch einen Fahrer im Auto, der nach dem Fahr-Weg-Pfeifton der Polizei einfach 50m weiter fuhren und dort warteten. In meinen 30 Minuten Abwesenheit muss wohl einer dieser Aufpasser vorbeigekommen sein, denn meinen Helmut schmückte eine nicht so sonderlich schön anzusehende Fahrzeugkralle. Nun musste ich zunächst zur Flughafenpolizei, wo ich meine Unwissenheit und Unschuld beteuerte. Der Polizist hatte Verständnis für den armen Touristen und erließ mir die knapp 30€ Strafe. Wir bezahlten stattdessen mit kostbarer Zeit, denn wir mussten fast eine Stunde an Ort und Stelle warten bis der Polizist mit dem Schlüssel für die Parkkralle gefunden wurde. Und so gelangten wir auch in den undankbaren Berufsverkehr. Egal. Mutti war gut gelandet. Die Reise konnte weitergehen.

Überraschung am Flughafen
Überraschung am Flughafen

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Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

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