WELCOME TO IRAN

Weiter ging es über lange Bergstraßen und hohen Bergpässen und letztendlich einer gut ausgebauten Autobahn nach Qazvin. Die Straßen im Iran sind allgemein sehr gut ausgebaut und nicht zu vergleichen mit denen in Georgien oder Armenien. Dies ist noch ein Überbleibsel aus der Zeit des Schahs. Der Schah Mohammad Reza Pahlavi regierte Iran von 1941 – 1979. Am Ende seiner Amtszeit nahm seine Herrschaft diktatorische Züge an. Viele seiner Gegner wurden unterdrückt. Zum Verhängnis wurde ihm jedoch die zu starke Annäherung an den Westen und der Verbannung religiöser Traditionen aus dem Alltag. Unter der Anführung des charismatischen Geistlichen Khomeini wurde der Schah gestürzt und er verließ 1979 das Land. Die Führung übernahm nun Khomeini. Er rief die Islamische Republik Iran aus. Diese basiert auf einem sehr komplizierten politischen System, in welchem der oberste geistliche Führer auf Lebenszeit ernannt wird und die meiste Macht hat. Das vom Volk gewählte Parlament und Präsident hat daher nur bedingte Machtbefugnisse. Rechtlich basiert das politische System auf der Scharia, das religiöse Gesetz des Islams. In der Folgezeit wurden Frauen vorgeschrieben ein Kopftuch zu tragen. Öffentliches Musizieren wurde untersagt. Viele zusätzliche Alltagsregeln schränkten die Menschen zusätzlich ein. Dazu brachten politische Hardliner wie Ahmadinejad das Land in schwere Krisen, aus denen sich Iran nur nach und nach befreit.

Religöser Schreinin Qazvin
Religöser Schreinin Qazvin

Von Qazvin aus ging es in das Elbursgebirge. Einen Gebirgszug zwischen Kaspischen Meer und iranischen Hochland, mit der höchsten Erhebung von mehr als 5700 Metern. Am Fuße der Alamut-Festungsruine legten wir einen Nachtstop ein. Hier wurden 1090 die ersten Auftragsmörder, die Assassinen ausgesahnt, um gegnerische Könige zu ermorden. Zum Sonnenuntergang schauten wir auf das weite Iranische Hochland und träumten uns Geschichten aus 1001 Nacht zusammen.

Unterkunft am Fuße der Alamut-Festung
Unterkunft am Fuße der Alamut-Festung
Das Elburzgebirge
Das Elburzgebirge
Sonnenuntergang vor malerischer Kulisse
Sonnenuntergang vor malerischer Kulisse
Persische Toilette. Hier Ausnahmsweise mit Zustellsitz
Persische Toilette. Hier Ausnahmsweise mit Zustellsitz

Laut Reiseführer sollte auch eine Überquerung des Gebirges an dieser Stelle möglich sein. Allerdings nur mit Geländewagen. Da wir auch gerne das kaspische Meer sehen wollten, nahmen wir das Risiko auf uns. Aber selbst diese Gebirgsstraße stellte sich als teilweise sehr gut befestigte Schotterstraße heraus. Auch gewöhnliche Fahrzeuge konnten den 3200 Meter hoch gelegenen Pass gut befahren.

Der höchste Pass: 3200 Meter
Der höchste Pass: 3200 Meter

Am kaspischen Meer legten wir erst einmal eine Pause ein. Inzwischen saß ich seit Deutschland schon mehr als 8.000km hinter dem Steuer. Wir entdeckten einen kleinen Strand, wo auch Männer und Frauen gemeinsam ins Wasser gingen. Normalerweise ist dies verboten. Die Frauen gingen jedoch komplett mit ihrer Bekleidung ins Wasser. Für uns war es die Gelegenheit mal die Badehose rauszuholen. Denn kurze Hosen tragen ist im Iran überhaupt nicht gern gesehen. Und wir hielten uns auch an diese Gesellschaftsregel.

Das Kaspische Meer
Das Kaspische Meer

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Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

5 Kommentare

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  5. Julia Carrillo
    1. September 2016
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