Knapp am Kulturschock vorbei…

So nach 2 Tagen in der Dominikanischen Republik kann ich schon ein kleines Fazit abgeben. Es ist anders als es ich es mir vorgestellt hatte, was aber nicht unbedingt negativ zu bewerten ist. Aber erstmal langsam von vorn. Ich hatte angenommen, dass meine Südamerikareise genau das richtige ist um mich auf mein Auslandspraktikum vorzubereiten, da ich angenommen hatte, dass die Kultur in den Lateinamerikanischen Ländern ähnlich ist. Ich denke es war auch gut um nicht den absoluten Kulturschock zu bekommen, denn hier läuft einiges anders. Ich glaube die Dominikanische Republik ist genau das Gegenteil von Deutschland, wenn man die Urlaubsgebiete jetzt mal rausnimmt. Erster Punkt, der Straßenverkehr. Ich dachte die in Argentinien fahren wie Sau, aber hier ist es echt extrem! Hier gibt es „carras publicos“, was Autos ähnlich wie Taxis sind und immer auf einer Straße von Anfang bis zum Ende der Stadt fahren. Diese Autos sind extrem verbeult und fahren auch dementsprechend. Gestern hab ich einen Ausflug zum nahegelegenen Strand (leider 30km außerhalb der Stadt, da das Meer in Stadtnähe einfach nur dreckig ist) gemacht und hab eben solch ein Auto genutzt. Da der Fahrer möglich viel Geld verdienen möchte, nimmt er natürlich die maximale Zahl an Fahrgästen mit, nämlich 6. Also 2 auf dem Beifahrersitz und 4 hinten…. Und dann hupend und mit riskanten Fahrmanövern durch die Stadt. Weiter hab ich einen Kleinbus genutzt. Die Aufgabe des „Busbegleiters“ so viel wie möglich Leute in den Bus zu bekommen. Dabei hat er ungefähr 400mal „Boca Chica“, den Namen des Zielortes und Strandes, ausgerufen. Wenn das nicht schon genug die Nerven strapaziert hätte, hat der Bus dazu aller zwei Minuten angehalten um Leute raus und rein zulassen. Hätte ich den Express-Bus gefunden, hätt ich 20 Cent mehr bezahlt und wäre fast ne Stunde eher da gewesen. Der Strand war jetzt nicht der schönste oder der sauberste aber für den Anfang hat es gereicht. Das Wasser war 28 Grad warm und bot dementsprechend nicht wirklich ne Abkühlung. Naja ich wollte mich nun einfach entspannen und auf meiner Liege liegen. Leider wurde mein Ruhe aller 5 Minuten durch Strandhändlern („Sunglases, do you want sunglases? Or beautiful Watch“, ehrlich ungelogen wie in der Werbung) und Frauen welche Massagen und auch noch mehr Verkaufen wollten, ständig gestört. Leider gehört hier auch die Prostitution an die Tagesordnung. So hatten vor mir drei alte Spanische Säcke mit dickem Bierbauch ihre „Schwarzen Perlen“ was mich einfach nur anwiderte und ich war froh, als die dann endlich gegangen waren… Ein weiteres Problem ist die Kriminalität. Fern den touristischen Zentren, indem ich nun mal jetzt sehr oft unterwegs bin, muss man sehr auf sich aufpassen. Allgemein ist es empfehlenswert nur die Passkopie und nur soviel Bargeld wie möglich einstecken zu haben. Tagsüber ist es eher unwahrscheinlich überfallen zu werden, doch Abends sollte man, wenn man ne Kamera oder Wertsachen dabei hat, stets ein Taxi benutzen. Überfälle laufen sehr unkompliziert und schmerzfrei ab. Der Räuber fordert dein Geld ohne eine Waffe zu zücken. Du gibst es den, man unterhält sich , lacht und geht getrennte Wege. Es ist daher Empfehlenswert immer so 500 Peso (10 Euro) dabei zu haben, denn damit sind die schon glücklich. Mit der Hitze muss man auch ganzschön kämpfen, dazu noch diese unerträgliche Luftfeuchtigkeit…

Es gibt aber auch viel Positives. Die Leute hier sind extrem freundlich. Ich hab schon ne Menge Freunde und meine Mitbewohner sind einfach klasse und sehr unternehmenslustig! Manches ist hier sehr günstig, zum Beispiel hab ich mir Vorgestern n Handy für 10 Euro gekauft um hier zu telefonieren zu können. Das Bier schmeckt sehr gut und ist relativ günstig. Und es ist wahnsinnig spannend die Kultur hier kennenzulernen. Ich spreche jeden Tag nur Englisch und Spanisch, was meine Sprachkenntnisse besser werden lässt! Ich hab hier ne Menge Spaß und bereue zu keinen Teil, dass ich hier her gekommen bin.

Morgen beginnt meine Arbeit, mal sehn wie es wird. Für das Wochenende planen wir einen Ausflug zu einem streng geschützten Nationalpark mit einzigartigen Stränden. Klingt also prima.

Also, auch wenn manches etwas gefährlich klingt, habt keine Angst um mich! Denn wenn man sich hier an einige Regeln hält, kann einen nix passieren und man hat ne Menge Spaß!

Bis zum nächsten Mal und Grüße ins kalte Deutschland!

Stadtansicht
Stadt vom Office aus

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Mein Zimmer

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Blick aus meinem Zimmer aufs Ghetto

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Die Küche

 Die Schlange vom Balkon (Inzwischen gefangen…)
Die Schlange vom Balkon (Inzwischen gefangen…)

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Strand Boca Chica

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Palmen am Strand

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Ich am Strand

Reiseliteratur

Mathias Verfasst von:

Ein Kommentar

  1. Stefan
    11. Oktober 2008
    Antworten

    Hallo Mathi, schön dass es dir so gut gefällt, dass du nette Leute um dich hast und viel erlebst. Ich weiß ja wie es mir die ersten Tage in Irland gegangen ist, der Anfang ist halt etwas schwierig bzw. es ist alles neu. Dein Zimmer ist wie mein erstes Zimmer in Dublin, leer und lila gestrichen. Aber du hast wenigsten deine Heimat nicht vergessen- DeutschlandFlagge und Dynamo!!!Sehr gut!Wünsch dir ein schönes Wochenende und bis bald mal! Du schaffst das, bin stolz auf dich! Dein Bruder
    PS:Wir haben zu Hause keine lange Weile- Montag ist Aktion!!Dein Kumpel Matze hat schon viel gelernt vom Vater…

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